Der gefälschte Schiller – ein Krimi aus Weimar
Eigentlich war Heinrich von Gerstenbergk Architekt und Geometer, aber in seiner Freizeit ging er seinem Hobby nach: dem Fälschen der Biografien von Friedrich Schiller. Daraus entwickelte sich einer der spektakulärsten Kriminalfälle, die Weimar jemals erlebt hat. Eine Ausstellung im Goethe-Schiller Archiv bringt jetzt Licht in dieses dunkle Kapitel und zeigt die geschickten Fälschungen, die sich letztendlich doch als Fake entpuppten.
Mehr Schein als Sein
Heinrich von Gerstenbergk wurde 1814 zwar adelig in Eisenach geboren, aber sein Vater war lediglich Schneider und hatte zudem kein Interesse daran, die Mutter zu heiraten. Zwar durfte sich Gerstenbergk „von“ nennen, aber eine Karriere beim Militär blieb ihm verwehrt. Er besuchte das Gymnasium, aber ohne Abschluss, wurde Vermessungspraktikant und verdiente sein Geld als Nachhilfelehrer für Mathematik. Der junge Mann überlegte, wie er zu Geld kommen könnte und entschied sich für das Schreiben von Sachbüchern. Mathematisch begabt, schrieb er zum Thema Architektur und Bauwesen, aber auch medizinische Themen waren für ihn interessant. Sogar Alchemie war ein Gebiet, auf dem sich Gerstenbergk versuchte. 1849 kam ihm dann aber die zündende Idee.
Gut gefälscht
Weimar ist bis heute die Stadt der großen Dichter Goethe und Schiller. Da besonders der Freidenker Schiller große Popularität genoss, entschied sich Heinrich von Gerstenbergk, dessen Biografie zu fälschen. Gerstenbergk fälschte zunächst Briefe und Gedichte, wurde dann mutiger und es kamen auch Fragmente aus Dramen und angeblich sogar persönliche Notizen des Dichters dazu. Gerstenbergk war geschickt und bot die Fälschungen nur Personen an, die in Weimarer Dichterkreisen einen guten Ruf hatten, wie die Geheime Hofrätin Caroline Wilhelmine Johanna Riemer, die Sekretärin Goethes. Da alle Fälschungen auf altem Papier geschrieben waren, gab es keinen Zweifel an der Echtheit. 1853 gelang Gerstenbergk der größte Clou, als Emilie von Gleichen-Rußwurm, die Tochter Friedrich Schillers, Schriften kaufte, um sie einer noch unveröffentlichten Biografie hinzuzufügen.
Eine hohe Dunkelziffer
1854 war es schließlich in Autogrammsammler, der Gerstenbergk enttarnte. Der ganze Schwindel flog auf, die Polizei wurde hinzugezogen und nahm die Ermittlungen auf. 416 Fälschungen wurden bei Gerstenbergk gefunden, vier Schriften waren davon tatsächlich von Schiller selbst geschrieben worden. Die Zahl der Fälschungen dürfte aber doppelt so hoch gewesen sein. Heinrich von Gerstenbergk wurde verhaftet, kam ins Gefängnis und versuchte, zu fliehen. Schließlich wurde er vom Kreisgericht Weimar wegen Betruges zu einer zweijährigen Strafe in einem Arbeitshaus verurteilt und verlor zudem für fünf Jahre seine bürgerlichen Rechte. Nach der Entlassung aus dem Arbeitshaus verliert sich seine Spur, er soll aber in Eisenach gelebt haben.
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