Die Prinzessin von Neu-Germanien – Nietzsches Schwester Elisabeth
Therese Elisabeth Alexandra Nietzsche, 1846 in Röcken geboren und 1935 in Weimar gestorben, war mehr als einfach nur die jüngere Schwester des Philosophen Friedrich Nietzsche. Sie war seine engste Bezugsperson, die Verwalterin seines Nachlasses und die Gründerin des Nietzsche-Archivs. Sie hat für den Kult um den Philosophen gesorgt, aber nicht nur dafür wurde sie heftig kritisiert.
Ungleiche Geschwister
Auch wer mit dem Werk Nietzsches nichts anfangen kann, sollte sich die Ausstellung in Weimar anschauen. Sie erzählt die unglaubliche Geschichte seiner Schwester, die sich selbst „Prinzessin von Neu-Germanien“ nannte. Die Nietzsche-Geschwister waren sehr eng miteinander verbunden, aber nicht frei von heftigen Streitigkeiten. Elisabeth führte ihrem Bruder zeitweilig den Haushalt, damit war allerdings Schluss, als sie Bernhard Förster kennenlernte, einen Gymnasiallehrer und radikalen Antisemiten. Aufgrund seiner Äußerungen war er vom Schuldienst suspendiert und reiste daraufhin mit Gleichgesinnten nach Paraguay, wo er die Siedlungskolonie „Nueva Germania“ gründete.
Der bewunderte Bruder
Die Ausstellung in Weimar zeigt viel von dem Leben, das Elisabeth Nietzsche in Südamerika führte. Sie hatte Förster 1885 geheiratet, und zwar am 22. Mai, dem Geburtstag eines anderen glühenden Antisemiten: Richard Wagner. Ein Jahr später folgte sie ihrem Mann nach Paraguay, wo sie als „Prinzessin von Nueva Germania“ bis 1889 lebte. Zu dieser Zeit hatte Friedrich Nietzsche in Turin seinen endgültigen Zusammenbruch. Kurz zuvor hatte Nietzsche von Schwager und Schwester als „giftiges Gewürm“ gesprochen, das ihm „unsägliches Grauen einflößt“. Die Briefe von Elisabeth, die in der Ausstellung zu sehen sind, zeugen aber von Liebe, Zuneigung und Sorge um den bewunderten Bruder.
Eine interessante Ausstellung
Die Försters wohnten zusammen mit 14 deutschen Familien in Paraguay, die alle mit vollmundigen Versprechungen in die Fremde gelockt wurden. Sie sollten in einer glücklichen Gemeinschaft aus Abstinenzlern und Vegetariern in großem Wohlstand leben. Die Fotos und Dokumente der Ausstellung zeigen jedoch, dass sich der Traum von Elisabeth und Bernhard Förster nicht erfüllen sollte. Das alltägliche Leben bestand vielmehr aus Streit, Krankheit und schließlich hohen Schulden. Nach Försters Selbstmord kehrte Elisabeth als „Prinzessin von Neugermanien“ nach Weimar zurück. Sie verkaufte die Kolonie mit Gewinn und widmete sich ab 1893 nur noch den Werken ihres Bruders Friedrich Nietzsche.
Gründerin des Archivs
Zunächst versuchte Elisabeth Förster-Nietzsche, wie sie sich jetzt nannte, den Nachlass ihres Bruders allein zu verwalten. Sie gründete das Nietzsche-Archiv und stellte Rudolf Steiner als Mitarbeiter an, der als begeisterter Nietzsche-Anhänger galt. Zusammen mit Steiner fand sie zahlreiche Unterstützer wie den berühmten belgischen Architekten Henry van de Velde.
Wohnen im Apart Hotel
40 geschmackvolle Zimmer mit allem Komfort, ein reichhaltiges Frühstücksbüfett und eine ruhige, idyllische Lage – das alles bietet das Apart Hotel in Weimar seinen Gästen. Zu jedem der Zimmer gehört selbstverständlich ein modernes Bad mit Föhn, Dusche und WC. In den Einzel- und Doppelzimmern ebenso wie in den hellen und freundlichen Familienzimmern mit drei Betten gibt es ein Satelliten-TV. Die Gäste können das Telefon für Gespräche ins deutsche Festnetz kostenlos nutzen, ebenfalls kostenfrei ist die WLAN-Nutzung. Auch wenn das Apart Hotel in ruhiger Stadtrandlage liegt, so ist es doch kein Problem, in die Innenstadt von Weimar zu kommen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lassen sich alle Sehenswürdigkeiten der thüringischen Stadt ohne Probleme erreichen.
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